Geprüfte Informationen zu Krebs im Kindes- und Jugendalter in Kooperation mit Kinderkrebsinfo.de
Das Myelodysplastische Syndrom (MDS) tritt bei älteren Leuten häufig auf, bei Kindern und Jugendlichen ist es selten. In Deutschland erkranken jährlich etwa 55 Kinder und Jugendliche daran. MDS beschreibt eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen die Blutbildung gestört ist, sodass im Knochenmark unreife und funktionsgestörte Blutzellen entstehen. Dadurch kommt es zu einem Mangel an gesunden Blutzellen.
Man unterscheidet zwischen einem primären und einem sekundären MDS. Während das primäre MDS ohne erkennbare äußere Ursache auftritt, ist beim sekundären MDS eine Ursache bekannt, z. B. eine vorherige Chemo- oder Strahlentherapie oder ein genetisches Syndrom, das die Blutbildung beeinflusst (z. B. Fanconi-Anämie, Shwachman-Diamond-Syndrom).
Ein MDS kann in eine akute myeloische Leukämie übergehen.
Die Beschwerden hängen davon ab, welche Blutzellreihe in welchem Ausmaß betroffen ist. Bei einem Mangel an roten Blutkörperchen stehen Symptome wie Blässe, Müdigkeit, Leistungsabfall und Kopfschmerzen im Vordergrund. Ist die Zahl der weißen Blutkörperchen reduziert, treten häufiger und teils schwere Infektionen auf. Ein Mangel an Blutplättchen äußert sich durch eine verstärkte Blutungsneigung, etwa durch Nasenbluten, blaue Flecken oder punktförmige Einblutungen in die Haut.
Die Diagnosestellung erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Blutuntersuchung und Knochenmarkdiagnostik. Dabei wird das Knochenmark mikroskopisch beurteilt, zusätzlich erfolgen immunologische, zytogenetische und molekulargenetische Untersuchungen.
Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Erkrankung, dem genetischen Hintergrund und dem Allgemeinzustand des Kindes. Bei stabilen Verläufen kann zunächst ein abwartendes Vorgehen mit engmaschiger Beobachtung sinnvoll sein. In anderen Fällen wird eine immunsuppressive oder immunmodulatorische Therapie eingesetzt. Die einzige potenziell heilende Therapieform ist derzeit die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation, bei der blutbildende Stammzellen von einem passenden Spender übertragen werden. Bei fortgeschrittenem Blastenanteil oder Übergang in eine akute Leukämie ist mitunter auch eine Chemotherapie notwendig.
Die Prognose bei MDS im Kindes- und Jugendalter ist sehr unterschiedlich und hängt vor allem vom Blastenanteil, den genetischen Veränderungen und dem Ansprechen auf die Therapie ab.
Ausführliche Informationen zu Krankheitsbild, Ursachen, Diagnostik und Therapie des Myelodysplastischen Syndroms sowie weiterführende Informationen rund um eine Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter finden Sie auf dem von der Deutschen Kinderkrebsstiftung geförderten Informationsportal:
Adenauerallee 134
53113 Bonn
Tel.: 02 28 / 68 84 6 – 0
Fax: 02 28 / 68 84 6 – 44
Deutsche Kinderkrebsstiftung
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